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ME/CFS – das chronische Erschöpfungssyndrom
Das Chronische Erschöpfungssyndrom ist eine schwere neuroimmunologische Multisystemerkrankung. Es wird meist mit Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen verwechselt. Hauptsymptom und Erkennungsmerkmal ist eine Zustandsverschlechterung nach Belastung.
Die Inhalte dieses Textes stammen von der Homepage der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS. Diese war so freundlich, mir die Infos zur Vefügung zu stellen. Umfassendere Informationen im Speziellen zum Krankheitsbild und zur Diagnosestellung findest du hier.
Die Symptome im Überblick
Das Chronische Erschöpfungssyndrom äußert sich in einer Vielzahl an Symptomen, die je nach Person und Schweregrad unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Erschöpfung und Schwäche
Im Vordergrund steht als Hauptsymptom eine schwere “allumfassende” Erschöpfung und Schwäche. Dazu kommt eine Zustandsverschlechterung nach körperlicher oder mentaler Anstrengung, die Tage oder sogar mehrere Wochen anhalten kann. Selbst einfache Alltagsaktivitäten können zu anstrengend sein und eine Verschlechterung auslösen. Die Erschöpfung wird oft als “grippeartig” beschrieben und ist nicht vergleichbar mit Müdigkeit oder normaler Erschöpfung. Betroffene sind nicht in der Lage sich durch Ruhe und Schonung maßgeblich zu erholen.
Schlafstörungen
Fast alle Erkrankten leiden trotz starker Erschöpfung an Durch- und Einschlafstörungen oder nicht erholsamem Schlaf. Das Gefühl nach dem Aufwachen wird oft als “wie von einem Lastwagen überfahren” beschrieben.
Kognitive Einschränkungen
Oft wird ein umfassendes Gefühl der Benebelung und Benommenheit beschrieben (“brain fog”). Dazu gehören auch gestörte Wortfindung, verlangsamtes Verstehen, eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis und Probleme beim Lesen und Schreiben.
Schmerzen
Chronische oder akute Muskel-, Gelenk-, Kopf- und Halsschmerzen, gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, speziell nach Belastung, sowie unspezifische weit gestreute “Gliederschmerzen” kommen häufig vor.
Störungen des vegetativen Nervensystems
Probleme beim Stehen (orthostatische Intoleranz), hoher Puls und schlechte Regulierung des Blutdrucks (speziell im Stehen), Herzklopfen, Atemnot (durch Belastung ausgelöst), Reizdarm (Durchfall, Verstopfung, Krämpfe, Blähungen, Übelkeit).
Stark erhöhte Reizempfindlichkeit
Geräusche, Gerüche, Licht oder Berührungen – diese Reize lösen bei einigen Betroffenen Schmerzen, Schwindel, “Stromstöße” durch den ganzen Körper oder Übelkeit aus. Bei schwer Betroffenen bedarf es manchmal kompletter Stille und Verdunkelung über Tage hinweg.
Bewegungsstörungen - Motorische Funktionsstörungen
Schlechte Körperkoordination, unsicherer Gang (“unsicher auf den Beinen”), Muskelschwäche, Zittern und Muskelzuckungen können gemeinsam mit der schon beschriebenen Benommenheit (“brain fog”) zu Schwierigkeiten beim Ausüben von einfachsten Alltagsaktivitäten wie Zähneputzen, dem Bedienen von Computer/Handy usw. führen.
Weitere mögliche Begleitsymptome
Erhöhte Infektanfälligkeit, Hitze/Kälte-Gefühle, Sehprobleme, Fieber, übermäßiges Schwitzen, Angst und Panikattacken, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Alkoholintoleranz, Empfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln und Chemikalien. Nach Belastung können auch auftreten: Schwindel, Taubheit, Kribbeln in den Gliedmaßen.
Häufige Begleiterkrankungen
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POTS - Posturales Tachycardiesyndrom
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MCAS - Mastzellaktivierungssyndrom
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HIT - Histaminintoleranz
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Immundefizienz: vor allem Subklassendefekte
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Virale Reaktivierungen
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Schilddrüsenerkrankungen
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NNS - Nebennierenschwäche
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Sekundäre Mitochondriopathie
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Hormonelle Erkrankungen (wie Östrogendominanz, PMS, etc.)
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SFN (Small Fiber Neuropathy)